Die Pfarrschule

 

Im 16. Jahrhundert,

im Zeitalter der Reformation, der Keimzelle des Volksschulunterrichts, versuchen sowohl Katholiken als auch Protestanten, durch ein wirksames Erziehungswesen die Jugend in ihrem Sinne zu beeinflussen.
Überall entstehen Schulen in unmittelbaren Nähe von Kirchen und Pfarren, die sogenannte Pfarrschulen".

Im Jahre 1598

wird in Ansfelden ein erster namentlich bekannter Schulmeister, Philipp Pabst, genannt. In der unmittelbaren Umgebung von Ansfelden können nur noch Ebelsberg (bereits 1458), Neuhofen, Weißkirchen und Kematen auf eine so frühe Nennung eines Schullehrers verweisen.

Um 1600

wird von einem ersten Schulhaus berichtet, es hat nur einen Schulraum, das Haus selber ist aus Holz, das Dach mit Stroh gedeckt und von einem Holzzaun umgeben. Neben dem Haus befindet sich ein kleiner Garten.

1665

erfolgte ein erster Schulhausneubau. Das Gebäude bestand teilweise aus Ziegeln, das Dach war mit Stroh gedeckt. Dieser Schulhausbau zeigte das immer stärker werdende Bemühen um Schulbildung in Ansfelden, 100 Jahre vor der Einführung der Schulpflicht durch Maria Theresia!

1706

wird der hölzener Teil des Schulhauses abgetragen und durch einen Ziegelbau ersetzt, anstelle des strohgedeckten Daches besitzt es ein Schindeldach.

1783,

in die Zeit der Brucknerschen Schulmeister (zwischen 1777 - 1837 wirkten Joseph Bruckner, der Großvater des Komponisten Anton Bruckner, und Anton Bruckner, dessen Vater, als Schulmeister in Ansfelden), erfolgte die erste umfassende "Reparierung" der Schule zu Ansfelden. Die Gesamtfläche des Schulhauses beträgt nun 39 Quadratklafter (0 73,7 m2) mit nur einer Schulstube für 90 Kinder!

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts

lassen sich erste Schulerfolge in Ansfelden erkennen. Konnten bisher die wenigsten Ansfeldner ihren Namen selber schreiben, so ist dies bei der Grundaufnahme von 1826 bis 1830 schon möglich, auch wenn mancher Namenszug noch recht eigenartige Formen annahm. Um 1828 besuchen 240 Wochenschüler und 140 Sonntagsschüler die Trivialschule. Jedes Kind musste 6 Jahre Wochenschule und 3 Jahre Sonntagsschule besuchen.

1853

begann man wegen der großen Raumnot mit dem Neubau der Schule. Das Schulgebäude mißt jetzt 22,5 x 7,5 m und ab Ostern 1854 konnte ein ganztägiger Unterricht in zwei Schulzimmern stattfinden.

1860

wird wegen der bescheidene Besoldung der Schullehrer für diesen an der Nordseite des Schulhauses eine Kuhstall angebaut, sowie eine Lagermöglichkeit für Futter geschaffen!